Im eigens eingerichteten Produktionsstudio ging das Espelkamper Kurzfilmfestival SPITZiale am Freitag- und Samstagabend live auf Sendung. Filminteressierte aus aller Welt konnten kostenlos über YouTube einschalten und so die insgesamt 14 gezeigten Kurzfilme sowie die bei Fans so beliebte Moderation von Søren Eiko Mielke genießen. Volkmar Seliger, verantwortlich für Regie und Produktion des Livestreams, zeigte sich nach den beiden Produktionstagen sichtlich zufrieden. „Was wir hier mit unserem Team auf die Beine gestellt haben, ist absolut beeindruckend. Jeder hat sich mit seinen Erfahrungen, seinem Fachwissen und seinem Equipment eingebracht und so zu diesem Erfolg beigetragen. Und schön finde ich auch, dass wir in diesem Jahr junge Unterstützung im Technik-Team bekommen haben, so dass die Verantwortung in den kommenden Jahren auf noch mehr Schultern verteilt werden kann.“

Auch Katharina Spiering, Schauspielerin und Jury-Mitglied, lobte zu Beginn den professionellen Rahmen der Veranstaltung. „Das hat hier schon ein sehr hohes Niveau. Mit einem solchen Format und einem so tollen Team ist die SPITZiale ein sehr besonderes Festival in Deutschland“. „Man merkt, dass hier Menschen mit viel Erfahrung und Leidenschaft am Werk sind“ ergänzte Jury-Kollege David Lindner zustimmend.

Moderator Søren Eiko Mielke, der auf dem Show-Sofa in bester Thomas-Gottschalk-Manier scharfzüngig durch das Programm führte, hatte sichtlich Spaß daran, wieder zurück in Ostwestfalen zu sein. „Es war sehr schön, Søren wieder auf der SPITZiale begrüßen zu dürfen“ freute sich auch Festival-Initiator Stephan Fröhlich, der in diesem Jahr erstmalig der Festival-Jury angehörte. Gemeinsam mit Schauspielerin Katharina Spiering und Produzent David Lindner war es seine Aufgabe, aus den zehn Filmen im Jury-Wettbewerb die drei Gewinner auszuwählen.

Den besten Gesamteindruck bei der Jury hinterließ die sozialkritische Satire „Eigenbedarf“ von Regisseur Julius Grimm, der sich sichtlich über den goldenen Spitz für den besten Kurzfilm freute. Der aus München stammende Filmemacher rechnet in seinem Film mit den aktuellen Entwicklungen im Wohnungsmarkt ab und spart dabei nicht mit bösem Humor. Wie es gelingen kann, in nur neun Minuten ein ganzes Menschenleben filmisch abzubilden, beweist der Film „PSYKHE“ von Autorin Vera Mark eindrucksvoll. Den silbernen Spitz der Jury nahm sie stellvertretend für Regisseur Joshua J. Krull entgegen. Über den bronzenen Spitz freuen durfte sich Monty Scholz, der in seiner Tragikomödie „Zitate fürs Leben“ das nicht unbedingt alltägliche Ende einer Beziehung ironisch darlegt.

Wie in den letzten Jahren durften jedoch auch die Zuschauer ihre persönlichen Lieblingsfilme wählen. Den ersten Platz beim Publikumspreis gewann am Freitagabend Miriam Klischat mit ihrem Drama „Glashaus“. Am Samstag entschieden die Zuschauer zugunsten des NS-Dramas „Stolpersteine“ von Reza Sam Mosadegh.

Insgesamt haben die SPITZiale-Macher an beiden Abenden über 700 Zuschauer mit ihren zwei Übertragungen erreicht. Dabei haben nicht nur Menschen aus Deutschland zugeschaltet, wie Stephan Fröhlich zu berichten weiß. „Wie unsere Auswertungen zeigen, hatten wir auch Zugriffe aus dem deutschsprachigen Ausland, was uns ganz besonders freut. Auch wenn wir uns alle eine Präsenzveranstaltung mit Live-Publiukum in der Alten Gießerei zurückwünschen, ist die einfache Zugänglichkeit natürlich ein klarer Vorteil von Online-Veranstaltungn. Deswegen planen wir für das nächste Jahr auch ein Hybridveranstaltung. Neben der klassischen Veranstaltung in der Alten Gießerei wird es auch einen Livestream geben, über den wieder Menschen zuschalten können, die nicht in Espelkamp sein können. Aber bis es soweit ist, freuen wir uns erst einmal auf das Sichten der Filme, die im neuen Jahr auf uns warten!“

Abschließend weist das Festivalteam aufgrund der aktuellen Corona-Lage noch einmal darauf hin, dass die gesamte Veranstaltung unter strengen 2G+ Bedingungen stattgefunden hat. Alle Beteiligten waren nachweislich geimpft oder genesen und haben sich vor Ort zusätzlich getestet.