Ein Filmfestival lebt von seinen Zuschauern. Sie sind es, die eine solche Veranstaltung zum Leben erwecken. Die Emotionen derer mitzuerleben, die im benachbarten Kinositz lachen, weinen oder mitfiebern, sind wesentlicher Teil des Gesamterlebnisses. Und so waren die Organisatoren der SPITZiale in den vergangenen Jahren sichtbar stolz darauf, regelmäßig ein ausverkauftes Haus melden zu können.

Doch genau diese menschliche Nähe wird in Zeiten von Corona leider zum Problem. Veranstaltungen mit vielen Zuschauern unterliegen bis mindestens Ende Oktober besonderen Hygieneregeln: eine individuelle Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden ist notwendig, Besucherströme müssen besonders gelenkt werden und die persönliche Nachverfolgbarkeit aller Zuschauer muss sichergestellt werden. Vorschriften, die die Organisation und Durchführung einer Veranstaltung jedoch deutlich komplexer machen. Und so hat der Vorstand bei seiner außerordentlichen Videokonferenz Ende Juni einstimmig beschlossen, dass die SPITZiale 2020 nicht in gewohnter Form stattfinden wird.

„Als ehrenamtlich organisierter Verein sehen wir uns nicht in der Lage, die aus unserer Sicht sinnvollen Corona-Auflagen erfüllen zu können. Wir wissen zudem nicht, wie sich das Infektionsgeschehen im Herbst entwickeln wird und ob Veranstaltungen zu diesem Zeitpunkt überhaupt möglich sein werden.“ Wenn Stephan Fröhlich, Initiator der SPITZiale, diese Aussage trifft, wird deutlich, dass ihm und seinen Vorstandskollegen diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist. „Liebend gerne hätten wir Ende Oktober wie gewohnt pro Veranstaltung 300 Zuschauer in die Alte Gießerei eingeladen. Doch das würde sich in der aktuellen Situation nicht gut anfühlen. Daher verschieben wir die SPITZiale um ein Jahr auf den Oktober 2021.“
Alle für das Jahr 2020 gekauften Eintrittskarten behalten für die SPITZiale 2021 ihre Gültigkeit. Diese wird am 29. und 30. Oktober 2021 in der Alten Gießerei in Espelkamp stattfinden. Wer den neuen Termin nicht einrichten kann, hat bis Ende 2020 die Möglichkeit, sein Ticket in der Buchhandlung Lienstädt & Schürmann zurückzugeben. Doch die Festivalorganisatoren hoffen dabei auf die Unterstützung ihrer treuen Fans: „Natürlich stellt uns die aktuelle Situation auch finanziell vor unvorhergesehene Herausforderungen“ betont Stephan Fröhlich. „Wir freuen uns daher über jeden Zuschauer, der seine für 2020 gekauften Tickets behält und gemeinsam mit uns im kommenden Jahr eine tolle Veranstaltung im gewohnten Rahmen feiert. Für dieses Vertrauen bedanken wir uns bereits im Voraus im Namen des gesamten Festivalteams!“ Bei konkreten Rückfragen können sich Ticketinhaber auch gerne per E-Mail unter info@spitziale.de an die Veranstalter wenden.

Doch ganz ohne SPITZiale wollen die Organisatoren das Jahr 2020 dann doch nicht verstreichen lassen, wie Vorstandskollege Florian Jürgens zu ergänzen weiß. „Die technischen Möglichkeiten bieten heutzutage auch alternative Lösungen zu einer Präsenz-Veranstaltung. Daher werden wir am 30. und 31. Oktober 2020 zwei Online-Kurzfilmabende veranstalten, an denen wir spannende Kurzfilme präsentieren werden. Auch ein begleitendes Rahmenprogramm ist geplant, schließlich gehört das zu einem solchen Abend mit dazu. Als Dankeschön für die Treue der letzten Jahre wird die virtuelle Teilnahme an beiden Abenden kostenlos möglich sein. Wir sind sehr stolz darauf, als eines von wenigen Filmfestivals in Deutschland diesen Weg gehen zu können. Die Zuschauer können gespannt sein auf diese besondere SPITZiale“ verspricht Florian Jürgens.

Weitere Informationen zur Online-SPITZiale, speziell zu den technischen Möglichkeiten einer Teilnahme, werden in den kommenden Wochen in der Presse sowie hier auf der Webseite bekannt gegeben.